Engadin Skimarathon 2009
Vorschau
Noch 4 Tage bis zum Engadin Skimarathon: am Sonntag gehts zusammen mit über 10 000 Langläufern auf die wohl schönste Skating-Strecke der Alpen. Die Bedingungen scheinen gut zu sein: über 1m Schnee im Engadin und Temperaturen von -8 bis 0°C, ausserdem sonnig. Entscheidend für die Endzeit werden die Windverhältnisse sein.
Jetzt werden noch die Skier gewachst und poliert. Am Samstag reisen wir nach Bergün und holen die Startunterlagen in St. Moritz, abends dann Pasta. Und am Sonntag geht es frühmorgens in die Langlaufarena des Silser-Sees, Start auf 1800m Höhe in Maloja. Ab 9 Uhr beginnt dann die "Hatz" über die 42 Kilometer über die Seen, Statzer Wald und die zermürbenden Anstiege der Golanhöhen bis ans Ziel in S-chanf.
Dieses Jahr starte ich zum ersten Mal mit einem grünen Nummernlappen, direkt hinter der Elite. "Traumziel" für mich ist eine Platzierung unter den besten 25% der Starter; dann hätte ich im nächsten Jahr einen Startplatz in der neuen Startgruppe der EliteC...
Anne wird die schöne Landschaft in Bergün und im Engadin als Zuschauer geniessen und wahrscheinlich im nächsten Jahr wieder an den Start des Halbmarathons gehen, den sie letztes Jahr in Pontresina gefinisht hat.
So oder so werden wir wieder die Berge und die Seen da oben bewundern...
Wachssituation
Letzte Neuigkeiten zum Engadiner:
Die Wachssituation sieht relativ gut und eindeutig aus: bei konstanten Temperaturen zwischen -10°C (Sonntag 6 Uhr), -6°C (Sonntag 9 Uhr, Start in Maloja) und 0°C (Sonntag 12 Uhr) werden die Skier mit Molybdäm HF gereinigt und grundiert. Dann kommt Toko HF rot, auskühlen, abziehen, ausbürsten. Heute wird dann noch über die Politur entschieden, wahrscheinlich Finish mit Jetstream rot.
Gestern waren ca.2 Kilometer der Marathonloipe zwischen Gravatschasee-Bever wegen Lawinen gesperrt. Da aber ab Samstag sonniges Wetter einsetzen soll, wird sich der Schnee doch etwas setzen können und die sich die Lawinengefahr entschärfen. Am Sonntag dann Sonne und relativ schwacher Wind aus West, später aus Nord - dann sollte ich aber bereits im Ziel sein.
Laufbericht
Bei traumhaften Bedingungen finishte ich beim Engadiner in einer Zeit von 3:06 Std.
Kälte (-15°C am Start), trockener Schnee und leichter Nordwind liessen keine Bestzeiten zu. Und in "meiner" grünen Startgruppe waren starke Läufer unterwegs, so dass es mich aus dieser schnellen Startgruppe gerade wieder herausgeworfen hat.
Morgens um 6:30 Uhr tauchte die Rhätische Bahn in Bever ins Engadiner Hochtal ein; die Berge leuchteten schon, der Himmel klar. Der Startort Maloja dann tiefverschneit. Die Berge ringsum beginnen zu leuchten, zuerst Lagrev, dann Piz Lunghin, Piz Grevasalvas, auf der andern Seite Piz La Margna, Rossi.
Buntes Treiben im Startgelände, ich lege die Skier in den grünen Sektor und gebe das Gepäck ab.
8:50 Uhr dann Start der Hauptklasse A, zuerst langsam, dann immer schneller. Bei Km 2 bringt mich mein Hintermann zum stürzen und fliegt über mich, trotzallem passiert nichts.
Das Tempo ist rasant und es skatet sich perfekt über Silser- und Silvaplaner See. Aufstieg zu den Olympiaschanzen, St. Moritz, und dann hinauf auf die Alp Staz. Toller Lauf über den Hochmoor, Blicke ins Bernina-Gebiet. Auf diesem Abschnitt verliere ich wohl am meisten Zeit und auch ca. 500 Plätze.
Abfahrt Stazer Wald dann eisig-prekär, aber ich überstehe den berüchtigten Abschnitt problemlos. Pontresina und hinunter nach Samedan; leichter Gegenwind, das Rennen zieht sich bei km 25 in die Länge.
Landschaftlich toll dann am jungen Inn entlang bis Zuoz und Chamues-La Punt: Stimmungsvoller Ortsdurchlauf. Walliser Glockengeläut im Oberengadin.
Schwer dann wie immer die coupierten Golanhöhen, leicht auf und ab. Hier überhole ich auch 2 Eliteläufer, die eingebrochen sind. Die Startgruppen haben sich vermischt: Hauptklasse A und B und auch Volksläufer sind bereits hier.
Zieleinlauf dann mit Sicht auf das traumhafte Val Truptschun. Anne feuert mich an und wir treffen uns im Ziel für das Finisher-Foto. Nach -15°C am Start herrschen hier in S-Chanf frühlingshafte Temperaturen.
Bild 1: Zieleinlauf in S-chanf
Mit Platz 4477 von11 000 Läufern ergibt sich meine zweitbeste Platzierung bei jetzt 7 Engadinern.
Mit dem Engadiner endet die Wintersaison. Nächstes Jahr werde ich beim Engadiner wohl eine Pause einlegen.
Mit über 800 Langlaufkilometern in Maloja, Davos, Oberwald, Einsiedeln und 3 Skimarathons war es wieder ein aktiver Winter.
Mit dem Engadiner Zieleinlauf beginnt der Frühling.
Bild 2:Finisher-Foto
Allgemeines:
Info:
www.engadin-skimarathon.ch
Unterkunft:
Bergün, Weisses Kreuz
Anreise:
Sonderzug der RhB um 5:48 Uhr ab Bergün.
Albtäler Skimarathon 2009
Am Sonntag war ich beim Albtäler Skimarathon in Bernau/Schwarzwald. Schon die Anfahrt war „abenteuerlich“, da ich die letzten Kilometer mit dem Taxi an den Start musste: keine Busse in dieser „gottverlassenen“ Gegend zwischen Feldberg und Hotzenwald. Der Taxifahrer meinte nur, die Dörfer hier oben wären ein Rentnerparadies.
Schneefall am Start, die Rennleitung bekam die Originalstrecke nicht gespurt und so wurde entschieden, 2 Runden mit je 21km zu laufen. Der Schneefall hatte auch die Sportler abgeschreckt, nur 83 waren am Start. Wegen Schneemangel hatte der Albtäler die letzten Jahre gar nicht stattgefunden. Das Waxen wurde zum Rolett: Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt, hohe Luftfeuchtigkeit und weiterhin Schneefall. Ich entschied mich für violett und rot, was ich später schwer bereuen würde…
Dann Start zu diesem schönen Lauf durch tiefverschneite, einsame Wälder. „Aufrecht und still“ sagen die Norweger zum klassischen Diagonalschritt.
Da meine meine Skier immer wieder vereisten, lies ich am Serviceposten mit rot nachwachsen. Die Hotzen kennen ihren Schnee einfach am besten und auf der 2. Runde liefen meine Skier super. Die 2. Runde dann einsam, teils lief ich ganze Kilometer alleine durch den schönen Winterwald. Der Streckenposten konnte mir nicht einmal mehr sagen, wieviele Läufer noch auf der Strecke waren.
Schliesslich kam ich nach über 3 Stunden und 900 Höhenmetern ans Ziel dieses klassischen Langlaufs, immerhin als 51. von 83 gestarteten Läufern, ganze 7 Minuten vor dem nächsten. Bei meinem 2. Lauf im Schwarzwald war ich immerhin 15 Minuten schneller als beim „Hotzenwälder“ 1998 in Herrischried.
Meine Form ist gut und jetzt habe ich oben in den Wäldern nochmals Kraft getankt für die „Hatz“ beim Engadiner Skimarathon in 2 Wochen – für mich dann Abschluss des Winters.
Einsiedler Skimarathon 2009
Bei sehr schwierigen Verhältnissen fand gestern der Skimarathon in Einsiedeln statt. Neuschnee, Wind und teils schlechte Sicht erschwerten die 42km. Trotzdem kamen die Läufer auf ihre Kosten mit herrlich verschneiten Waldpassagen. Nach 2 kleineren Stürzen (schlechte Sicht) kam ich nach 3:15 Std. ans Ziel am Kloster. Ausgesetzt hatte nach ca. 30km meine Schultermuskulatur, daher musste ich verstärkt die Oberschenkel zum Gleiten einsetzen was zu leichten Krämpfen auf den letzten Kilometern führte. Das Limit war erreicht bei knapp 3000 KCal Energieverbrauch.
Die Schwytzer Läufer haben bereits eine super Form und profitierten von ihren guten Streckenkenntnissen auf dem Schwedentritt: ca. 90% der Finisher waren vor mir im Ziel.
Mit Christof hatte ich mal einen ähnlichen Lauf, den Transjurasienne im Jura: auch Neuschnee, auch hart, nur noch 30km länger - auch damals kamen wir ans Ziel in Mouthe...
Vier Wochen vor dem Engadiner scheint meine Form zu stimmen; die Substanz muss noch besser werden, ausserdem die Armkraft, um dann am Engadiner Volgas zu geben, zum ersten Mal in Hauptklasse A hinter der Elite...